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Die Kirche von Sparsee

Die Reformation im Neustettiner Gebiet wurde ab 1519 von dem bei Neustettin gelegenen Kloster Marienthron durch den Augustiner-Mönch Paulus Klotze eingeläutet. Nach der 1534 durch den Treptower Landtag beschlossenen Einführung der Reformation in Pommern wurde jener Paulus Klotze der erste evangelische Pfarrer in Neustettin.

Das kirchliche Leben in Sparsee wurde von der Anfangszeit des Dorfes über einige Jahrhunderte von den Geistlichen der Stadt Neustettin geprägt und geleitet. Sparsee gehörte nämlich ursprünglich zur zweiten Pfarrstelle in Neustettin. Das heißt, dass das Dorf von dem zweiten Prediger in Neustettin versorgt wurde.

1590 fand die Visitation aller Kirchen des Neustettiner Amtes statt und spätestens ab diesem Datum kann man von der endgültigen Einführung der Reformation in Sparsee ausgehen. Aus dieser Zeit haben wir auch die Nachricht, dass der damalige 2. Geistliche (Kapelan) der Nikolaikirche in Neustettin alle 14 Tage nach Sparsee fuhr und dort Gottesdienst hielt. Während des Dreißigjährigen Krieges wird das Gemeindeleben wohl ganz zum Erliegen gekommen sein.

Noch 1659 klagte der Pfarrer der Nikolaikirche in Neustettin Alwart darüber, dass die Sparseer ihn wegen ihrer Armut ungefrühstückt von dannen ziehen lassen, nachdem er dort Gottesdienst gehalten hat. 1677 ließ daraufhin derselbe Geistliche in Sparsee auf  6 wüsten Pfarrhufen ein Haus und eine Scheune für 31 Taler errichten. Hierzu muss man wissen, dass der Pfarrer damals sein Einkommen keiner Besoldung verdankte, sondern dass er auf Naturalien, Pachtzinsen und Renten der  Dorfbewohner angewiesen war und oft als eigener Bauer eine Ackerwirtschaft betrieb und Pfarrhufen (kirchliches Land) bewirtschaftete. Oft waren ihm die Bauern eines Dorfes auch zu Diensten (Ackerbestellung, Fuhrleistungen) verpflichtet.

Nach Beschluss des Konsistoriums in Stettin vom 02.03.1857 wurde in Sparsee eine eigene Pfarre eingerichtet, die durch den Pfarrvikar Piper besetzt wurde.

Durch die Errichtungsurkunde vom 28.04.1865 schied dann Sparsee aus dem Pfarrsystem Neustettin aus und wurde selbständige Gemeinde. Zur Gemeinde gehörten neben Sparsee die Ansiedlungen Gönne, Galow, Galowdamm und Schützenhof.

1871 lebten in Sparsee 866 evangelische und 1 katholischer Einwohner.

Vor der Vertreibung hatte die Kirchengemeinde Sparsee (mit Neugönne und Galow) ca. 1.500 Gläubige.

Wann zuerst in Sparsee eine Kirche gebaut wurde, liegt im Dunkeln. Wir dürfen annehmen, dass mit den ersten Berichten von Gottesdienste in Sparsee (1590) zumindest eine einfache Holzkirche oder Kapelle vorhanden war. Kirchengründer und Patron der Kirche war der Herzog von Pommern, später der König von Preußen. Hiernach wird eine Kirche aus Feldsteinen erreichtet worden sein, von der wir nur wissen, dass sie einen Turm hatte und 276 Seelen Platz bot.  

Die heutige Kirche wurde zwischen 1859 bis 1861 für 6.049 Taler errichtet, wovon 2/3 der Patron und 1/3 die Gemeinde übernahmen. In ihre Planung und Gestaltung hatte maßgeblich der Geheime Oberbaurat und berühmte Architekt Friedrich August Stüler eingegriffen. Auf einer Grundfläche von ca. 12 mal 20 Metern wurde ein schlichter fünfachsiger Feldsteinbau mit roten Ziegeln errichtet. Polygonchor, in Ziegeln eingefasste abgetreppte Spitzbogenfenster und Eckpfeiler in Quaderwerk mit Filialen prägen den Bau. Zwar besitzt die Kirche keinen eigenstädigen Kirchturm, dennoch ist die Westfassade markant gestaltet. Ein schmaler Risalit aus Ziegeln, eine Dreifenstergruppe und eine runde Schallöffnung machen sie unverwechselbar. Gekrönt wird die Fassade durch Öffnungen für zwei Glocken. Innen ist die Kirche mit einer Trapezdecke und einem gewölbten Chor ausgestattet. Altar, Kanzel und Gestühl waren ursprüglich in dunklem Holz gefertigt. Ebenso der Taufstein, den eine Messigschale zierte. Eine Orgel spielte zum Gottesdienst. Die gesamte Inneneinrichtung wurde nach dem Einmarsch der Roten Armee zerstört. Das Dach stürzte in den 1970ern ein und wurde durch ein Blechdach mit Stahlunterkonstruktion ersetzt.

Folgende Pastoren waren in Sparsee tätig:  

1865 bis 1867 Eduard Julius Hermann Piper                              (von 1857 bis 1865 bereits Pfarrverweser)
1867                      Ernst August Schlieben
1868 bis 1870 Bernhard Johannes Ludwig Balthasar
1871 bis 1884 Ernst Friedrich Heinrich Schmidt
1885  August Ferdinand Paul Herold
1886 bis 1889 Carl Wilhelm Heinrich Otto Klamroth
1890 bis 1930 Otto Heinrich Wilhelm Kley
1930 bis 37 war die Pfarrstelle nicht besetzt,                         Vertretung durch Pastor Braun aus Groß Küdde
1937 bis 1945  Joachim Köpke  


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