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Die Mühle von Sparsee

Über das genaue Errichtungsdatum der Sparseer Mühle an der Küddow ist nichts bekannt. Jedenfalls gehört sie zu den ältesten Mahlmühlen im Neustettiner Gebiet. Wegen ihres alten Wasserrades zählte sie sogar zu den Kulturdenkmälern.

Sicher ist, dass sie schon 1618 existierte, denn sie ist auf der großen Lubinsche Karte von Pommern verzeichnet. Auch 1713 wird sie als eine der 15 im Neustettiner Amt liegenden Mühlen urkundlich genannt.

1784 wird sie als eine Wassermühle mit unterschlägigem Gange beschrieben, deren Zwangsmahlgäste die Einwohner des Dorfes Sparsee, der Vorwerke Galow und Brandschäferei, im Gleichen die an dem Galowschen Damm angesetzten 6 Kolonisten und noch 2 an dem Vilmsee wohnende Fischerfamilien waren. Die Mühle führte der Lehnmüller.

Als ältester bekannter Frei- und Lehnmüller in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts taucht ein Wodtke auf. Dessen Sohn Christian Jacob Wodtke (andere Schreibweisen: Woidtke, Woidcke, Woidke, Woydcke, Wodtcke, Wodke) war ab mindestens 1795 bis 1810 Freimann und Lehnmüller auf der Sparseer Mühle. Seine älteste Tochter Eleonore Friederike Wodtke (andere Schreibweise: Wohtke) heiratete 1812 Johann Jacob Friedrich Janke, der dem Sparseer Schulzengeschlecht entstammte. Dieser war dann Müller auf der Sparseer Mühle von 1812 bis zu seinem früher Tod 1822. Im Kirchenbuch wird außerdem erwähnt, dass er Besitzer des Mühlenackers war. Spätestens ab diesem Zeitpunkt gehörte also Land zur Mühle. Seine Witwe heiratete 1824 den Schulzen Martin Wilhelm Schulz aus Persanzig. Im Zeitraum 1825 bis 1830 wird Martin Wilhelm Schulz als Müller und Mühlenbesitzer in Sparsee geführt.

Gottlieb Müller aus Zacharin wird zum ersten Mal 1831 im Kirchenbuch von Sparsee als Müller erwähnt. Er war bis zu seinem Tode 1846 Müller in Sparsee. Seine Witwe Charlotte Henriette Müller (geb. Schramm) heiratete dann den Mühlenmeister Friedrich Wilhelm Kopisch, der wahrscheinlich aus Drensch stammte und als Mühlenbesitzer bis mindestens 1869 genannt wird.

Ab 1872 wird Johann Friedrich Theodor Müller als neuer Mühlenbesitzer geführt. Er ist der Sohn von Gottlieb Müller und Charlotte Henriette Müller. Er heiratete um 1871 Mathilde Henriette Raasch, die Tochter des Mühlenpächters Julius Raasch aus Bethkenhammer. Sein Sohn Paul Wilhelm Reinhold Müller wurde am 15.01.1873 in Sparsee geboren und sollte der letzte Mühlenbesitzer bis 1945 sein.

Wann die Mühle an Paul Müller übergeben wurde, ist bis jetzt nicht ganz erforscht. Im Güteradressbuch von 1902 ist noch der Vater Theodor Müller als Mühlenbesitzer verzeichnet. 1922 wird dann Paul Müller im Güteradressbuch als Mühlenbesitzer genannt mit einem Landbesitz von 43 ha (hierin 25 ha Ackerland, 7 ha Wiesen, 4 ha Weiden, 2 ha Unland und 5 ha Wasser).

In den Zwanziger Jahren wurde die Mühle dann bis 1929 durch Paul Müller an Eduard-Hermann Winkel verpachtet. Dessen Schwiegersohn Herr Krüger war als Müllermeister beschäftigt, bevor er sich 1929 in Sparsee mit dem Fuhrunternehmen selbständig machte und seine Ehefrau das Kolonialwarengeschäft eröffnete. Von dieser Pachtzeit scheint auch der Spitzname „Mehl-Krüger“ herzurühren.

Paul Müller hat die Mühle erst ab ca. 1930 wieder geführt. Er wurde am 27.02.1945 von den einmarschierenden Russen erschossen. Paul Müller war der erste Fotograf in Sparsee, dem wir die ältesten Personen- und Ortsaufnahmen verdanken. Er war verheiratet mit Berta Lütz und verstarb kinderlos.

Die gesamte Mühle wurde in der Nachkriegszeit demontiert. Von ihr künden noch zwei große Mahlsteine, die zum Bau eines Schuppens an dem Weg nach Sparsee verwendet wurden.

les


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